Dortmund, 16.09.2025 (PresseBox) – Mit dem Neubau des Hangars der WDL Gruppe am Flughafen Essen/Mülheim ist Ende 2022 ein Infrastrukturprojekt realisiert worden. Der multifunktionale Bau bietet dem Luftschiff „Theo“ nicht nur ein Zuhause, sondern kann zugleich als Eventhalle für bis zu 1.500 Personen genutzt werden. Diese Doppelnutzung stellt hohe Anforderungen an Funktionalität, Sicherheit und bauliche Flexibilität – insbesondere im Bereich der großdimensionierten Torkonstruktion.

Die beiden motorbetriebenen Torflügel an der Kopfseite des Hangars verfügen jeweils über eine Fläche von etwa 400 m². Bei einer großen beweglichen Struktur ist die zuverlässige Verriegelung unter sämtlichen Betriebs- und Umwelteinflüssen von Bedeutung. Insgesamt kommen vier seitliche und eine zentrale Verriegelungseinheit zum Einsatz – mit einer Gesamtlänge von bis zu 4,7 m, einer Breite von 1,6 m und einem Gesamtgewicht von über 5 Tonnen. Die Verriegelungseinheiten müssen an einzelnen Punkten Kräfte von über 200 kN sicher übertragen.

Die ITB Ingenieurgesellschaft für technische Berechnungen mbH wurde im Rahmen dieses Projekts mit der Tragfähigkeitsanalyse der Verriegelungseinheiten beauftragt. Unsere Aufgabe bestand darin, das bestehende Konzept strukturell zu überprüfen und weiterzuentwickeln – ohne die im Planungsprozess festgelegten geometrischen und funktionalen Randbedingungen zu verändern.

Der Nachweis der Tragfähigkeit erfolgte gemäß DIN EN 1993-1, der maßgeblichen Norm im Stahlbau. Aufgrund der Geometrien und der stark lokalisierten Kraftübertragungen war der Einsatz klassischer Balkenmodelle nicht ausreichend. Stattdessen kamen bei der ITB vollräumliche Finite-Elemente-Modelle (FEM) zum Einsatz, die das tatsächliche Tragverhalten der Bauteile realitätsnäher erfassen.

Durch diese detaillierte Modellierung konnte der lokale Kraftfluss in den Verriegelungseinheiten sichtbar gemacht und kritisch belastete Bereiche gezielt bewertet werden. Auf diesem Weg ließ sich die strukturelle Sicherheit auch unter außergewöhnlichen Belastungsfällen – etwa durch Windlasten oder Verformungen im Torbereich – nachweisen.

Besonders hervorzuheben ist die vertrauensvolle und lösungsorientierte Zusammenarbeit mit der Firma INperfektion GmbH, die für Konstruktion und Umsetzung verantwortlich war. Durch die enge Abstimmung aller Projektbeteiligten konnte das Design der Verriegelungseinheiten effizient optimiert und auf eine sichere Basis gestellt werden – ganz ohne Eingriffe in die ursprüngliche Planung oder Einschränkungen im Betrieb.

Wir bedanken uns bei INperfektion für den spannenden Auftrag und wünschen der WDL Gruppe weiterhin viel Erfolg mit ihrem neuen Hangar – sei es als Heimat des Luftschiffs „Theo“ oder als eindrucksvoller Veranstaltungsort.