Eberstal-Ingelfinden (Hohenlohekreis)/Ostfildern, 02.12.2025 (PresseBox) – Erbaut in den 1960er-Jahren, war das Elternhaus von Zimmerermeister Edgar Keppler energetisch nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Zwar schien die Bausubstanz des Mehrfamilienhauses noch ganz gut in Schuss, doch fehlte es dem Mauerwerk an zeitgemäßer Wärmedämmung. Auch die Haustechnik konnte eine Runderneuerung vertragen. 2024 ging es los mit der Sanierung; nichtmals ein Jahr später sind die Arbeiten komplett abgeschlossen. Erfreuliches Ergebnis: Durch fachgerechte Aufstockung und Umbaumaßnahmen im Untergeschoss konnten zwei vermietbare Wohnungen hinzugewonnen werden.

von Achim Dathe, Baufachjournalist abp, Stuttgart

Angesichts der akuten Wohnungsknappheit bot sich die Entkernung des Bestandsgebäudes an, um die geplante Modernisierung gleich zur gezielten räumlichen Erweiterung zu nutzen. Durch Aufstockung um ein Geschoss nach oben ließ sich eine Wohnung hinzuzugewinnen. Auch im Untergeschoss konnte durch geschickt geplanten Umbau dringend benötigter Wohnraum neu entstehen. Die Federführung lag bei diesem anspruchsvollen Modernisierungs- und Erweiterungsprojekt in den Händen des in Eberstal/Baden-Württemberg heimischen DHV-Mitgliedsunternehmens KEGA Holzbau (https://www.kegaholzbau.de), das auch der Vereinigung ZimmerMeisterHaus (ZMH) angehört. Geschäftsführer des qualitätsbewussten Holzbauunternehmens sind die Zimmerermeister Edgar Keppler und Andreas Gaab. Der Firmenname KEGA setzt sich aus den Anlauten der Familiennamen beider Gesellschafter zusammen: KEppler und GAab.

Bemerkenswerte Optimierungen

  • Das energetische Niveau des seriell sanierten Gebäudes entspricht seit der Baufertigstellung dem KfW-40-Standard.
  • Das Haus wird jetzt mit einer hochmodernen Luft-Wärme-Pumpe beheizt. Dabei handelt es sich um eine Vaillant aroTHERM Split VWL 125/5 AS S2. Eine dezentrale Lüftungsanlage ist ebenfalls in Betrieb.
  • Alle Räume erhielten eine zeitgemäße Fußbodenheizung, die in der kalten Jahreszeit benötigte Wärme gleichmäßig über die Bodenfläche in den modernisierten Wohnungen verteilt.

„Wir erarbeiten gerade ein Mieterstrommodell, das die Bewohner von Energieverbrauchern zu Stromerzeugern macht.“, sagt Zimmerermeister Edgar Keppler, Geschäftsführer der KEGA Holzbau GmbH. Für ihn kommt es darauf an, bei Baumaßnahmen immer an die Energiebilanz zu denken und so zu planen, dass von Fremdenergie weitgehend autarkes Wohnen möglich wird: „Wir wissen heute nicht, wie sich die Energiepreise zukünftig entwickeln werden. Den Verbrauch fossiler Brennstoffe wie Öl, Gas und Kohle zu vermeiden und stattdessen soweit es irgend geht auf regenerative Energieträger zu setzen, halte ich daher wirtschaftlich und ökologisch für vernünftig.“

Das gilt laut Edgar Keppler sowohl für den Bau von Eigenheimen als auch bei der Sanierung von Bestandsgebäuden, deren Wohnungen von den Eigentümern entweder selbstgenutzt oder vermietet werden sollen. Sein (be-)merkenswertes Credo: „Die Zeit der fossilen Energieträger ist aus meiner Sicht vorbei. Je schneller wir das begreifen und uns danach richten, desto besser geht es uns in Zukunft!“  

Herausfordernde Planung

Das Mehrfamilienhaus in Eberstal war bei seiner Errichtung in den 1960er-Jahren auf der Westseite direkt an eine Nachbargarage angebaut worden. Das hatte zur Folge, dass vor Beginn der Entkernung und Sanierung die Zustimmung der Nachbarn einzuholen war. Dies galt umso mehr, als die Umbauplanung vorsah, ca. 20 cm auf die nachbarschaftliche Garage aufzusetzen. Bei dieser Überbauung war und ist natürlich der gesetzlich vorgeschriebene Brandschutz zwingend zu gewährleisten. Entsprechendes galt auch für die Nordseite: Hier betrug der Abstand zum Nachbargebäude lediglich einen Meter, weshalb die Baumaßnahme ebenfalls zustimmungspflichtig war.

In beiden Fällen konnte eine Einigung mit der Nachbarschaft erzielt werden, so dass das Bauamt nach sorgfältiger Prüfung aller eingereichten Unterlagen keine Einwände hatte und grünes Licht für die projektierten baulichen Veränderungen gab.

Überraschungen inklusive

Vor „besonderen Momenten“ ist man auf bereits bebauten Grundstücken jedoch nie gefeit; nichtmals, wenn es sich, wie im konkreten Fall, um das elterliche Grundstück handelt: „Bei Erdarbeiten hinter dem Haus stießen wir im Zuge der Sanierungsvorarbeiten gartenseitig auf eine alte Güllegrube, die wahrscheinlich schon vor Jahrzehnten zugeschüttet worden war. Die vormals landwirtschaftliche Nutzung des Anwesens ist mir zwar bekannt, von der Existenz einer zugeschütteten Güllegrube wusste ich jedoch nichts. Zum Glück wies sie baulich keinerlei direkte Verbindung zum Hauptgebäude auf. Die Grube tangierte die Planung der anstehenden Sanierung und Erweiterung nur insofern, als die freigelegte Ausschachtung dauerhaft tragfähig zu verfüllen war, um den künftigen statischen Anforderungen an den Baugrund Rechnung zu tragen und einem denkbaren Absacken aufgrund erhöhter Auflast zuverlässig vorzubeugen. Das wurde dann auch so erledigt.“, erläutert Edgar Keppler.

Überhaupt ist Umsicht vor und während eines Umbaus unverzichtbar, wenn die baulichen Veränderungen zu einem guten Ergebnis führen sollen, das die bisherigen wie auch die künftigen Hausbewohner nicht nur zufriedenstellt, sondern regelrecht begeistert. Serielle Sanierung – die Verwendung standardisierter Bauteile und baugleich vorgefertigter Komponenten – ist dabei eine innovative Methode zur Modernisierung älterer Baukörper, die oft nicht mehr den heutigen Energie- und Sicherheitsstandards genügen.

Zur Sanierung stehen in Deutschland wie in ganz Europa Baukörper aller fünf Gebäudeklassen an. Ihre Dach- und Fassadenflächen sind häufig ungedämmt, der Putz weist oft vor allem im Sockelbereich Schadstellen auf, die Spritzwasser und Nässe vordringen lassen. Auch um die Haustechnik steht es selten zum Besten, was den Wohnkomfort beeinträchtigt und zu hohen Energieverlusten führt. Überaltete Heizungstechnologie, die auf dem Verbrennen fossiler Energieträger wie Öl, Gas oder Kohle basiert, befeuert durch übermäßige CO2-Emissionen den Klimawandel. Dass das alles andere als zukunftsfähig ist, steht für DHV-Mitgliedsunternehmen wie KEGA Holzbau außer Frage.

Bauliche Modernisierungen müssen immer beide Seiten derselben Medaille berücksichtigen: die anlagentechnische und die baukörperliche. Serielle Sanierung macht es möglich, veraltete Bauteile systematisch zu ersetzen. Wenn stattdessen moderne Dämmstoffe und Energiespar-Fenster sowie zeitgemäße Heizungstechnik eingesetzt werden, steigert dies spürbar den Wohnkomfort und optimiert zugleich die Energiebilanz beträchtlich. Der Sanierungsprozess verläuft unter Verwendung seriell vorgefertigter Komponenten im Vergleich zu herkömmlichen Baustellenabläufen extrem schnell und überaus kosteneffizient. Standardisierte Bauteile zu verwenden, macht bei Modernisierungsmaßnahmen daher mehr Sinn, als das Rad immer wieder neu zu erfinden. Das gilt umso mehr, je größer das sanierungsbedürftige Gebäude ist.


Erfahrungswissen zählt

Serielles Sanieren hält baubegleitende Beeinträchtigungen für die Hausbewohner selbst wie auch für die Nachbarschaft ringsum in erträglichen Grenzen. Fachmännisch ausgeführte Modernisierungsarbeiten sorgen dafür, dass „technisch wie baulich runderneuerte“ Gebäude allen Anforderungen an minimierten Energiebedarf und maximierten Wohnkomfort entsprechen. Serielle Sanierung trägt somit entscheidend dazu bei, den ökologischen Fußabdruck von Immobilien messbar zu verringern und sie für die nächsten Jahre und Jahrzehnte fit zu machen. Energiesparend, erlebenswert und wertstabil. KEGA-Mitarbeiter/-innen sind nach den neuesten Standards geschult und führen anstehende Arbeiten qualitätsbewusst und fachgerecht aus, um spürbare Verbesserungen mit vernünftigem Mitteleinsatz zu erzielen.

Hauptsächlich mit Holz

Aus zahlreichen guten Gründen baut KEGA Häuser, die hauptsächlich aus dem Naturbaustoff Holz bestehen: Zum einen ist der Energiebedarf der Gebäudehülle vorbildlich gering, was wesentlich an der Dämmung der Dach- und Fassadenflächen liegt, für die KEGA vornehmlich natürliche Werkstoffe wie Holzweichfaserplatten verwendet.  Zum anderen ist der Primärenergiebedarf – das ist die Energie, die zur Herstellung einer ganzen Gebäudehülle einschließlich aller einzelnen Komponenten benötigt wird – weitaus niedriger als bei konventionell gemauerten Häusern.

Das Ergebnis sind angenehm temperierte Wandoberflächen und eine gesundheitsförderliche Luftfeuchtigkeit in den umdämmten Innenräumen sowohl bei Tag als auch nachts. Zudem sorgt die im Vergleich zum Mauerwerksbau schlankere Wandkonstruktion im Holztafelbau für einen beträchtlichen Wohnflächengewinn, der ein ganzes Zimmer pro Wohneinheit ausmachen kann – ein Aspekt, der bei der Entscheidung für den einen oder anderen konstruktiven Werkstoff berücksichtigt werden sollte.

Alle Wandelemente werden bei KEGA weitestgehend in der unternehmenseigenen Werkshalle vorgefertigt. Das macht das Bauen mit Holz witterungsunabhängig und ganzjährig möglich. Im Gegensatz dazu findet konventionelles Bauen nach wie vor weitestgehend auf der Baustelle unter freiem Himmel statt. Da beim Richten in der Halle vorgefertigter Holztafelwände ebenso wie beim Bedachen mit bereits ausgedämmten Deckenmodulen das Wetter so gut wie keine Rolle spielt, entfallen lange Trocknungszeiten – was den Baufortschritt beschleunigt und die erforderliche Gesamtbauzeit deutlich reduziert. Der moderne Holzbau erfüllt dabei problemlos die gestiegenen bauphysikalischen Anforderungen des Wärme-, Feuchte-, Schall- und Brandschutzes. Geradezu hervorragend fällt insbesondere der Schutz der Innenräume vor sommerlicher Hitze aus; hierbei erzielen Holzfaserdämmplatten ganz außergewöhnliche Effekte, so dass auf elektrisch betriebene Klimaanlagen im Haus zumeist komplett verzichtet werden kann.

3 Verbände, 1 gemeinsames Ziel: das Bauen mit Holz beflügeln

Mit zusammen über 300 Mitgliedsbetrieben bilden der Deutsche Holzfertigbau-Verband e.V. (DHV, Ostfildern; https://d-h-v.de), die Vereinigung ZimmerMeisterHaus (ZMH, Schwäbisch Hall; https://www.zmh.com) und das Netzwerk 81fünf high-tech & holzbau AG (Lüneburg; https://www.81fuenf.de) eine leistungsstarke Gemeinschaft, die übereinstimmende Interessen gegenüber Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gebündelt artikuliert. Größte Organisation in diesem Verbund ist der DHV, der als zentrales Sprachrohr fungiert. Zu den Mitgliedsunternehmen der drei holzwirtschaftlichen Verbände, die das Bauen in Deutschland nachhaltig mitgestalten, zählen Holzfertigbaubetriebe, Architektur- und Planungsbüros sowie Zulieferfirmen aller baubeteiligten Gewerke. Darüber hinaus gehören Sägewerke, Baumaschinenhersteller sowie Dienstleister aus bauaffinen Branchen wie zum Beispiel Gebäude-Energieberater, Statiker, Softwareentwickler, Vermessungs-ingenieure und Medienvertreter dem holzwirtschaftlichen Interessenverbund an. Das gemeinsame Ziel heißt Holzbau komplett: von der Beratung über die Planung und Vorfertigung bis zur bezugsbereiten Ausführung von Wohnhäusern, Büro-, Gewerbe- und Zweckbauten in allen erdenklichen Formen und Größen.