Celle, 31.07.2025 (lifePR) – Die Exportmärkte geraten zunehmend unter Druck. Auslöser ist insbesondere die Ankündigung der US-Regierung unter Donald Trump, neue Zölle auf Importe aus Europa zu erheben. Laut einer aktuellen Analyse der KfW-Forschung (Volkswirtschaft Kompakt Nr. 252, Juli 2025) sank das deutsche Exportvolumen in die USA allein im April und Mai 2025 um 10 % bzw. 7,7 %. Die Autoren der KfW-Analyse halten jedoch fest: „Die deutsche Industrie zeigt bislang eine bemerkenswerte Resilienz – dank stabiler Lieferbeziehungen innerhalb Europas.“
Diese Entwicklung wird auch durch die Erhebung der Heinze Marktforschung im Rahmen des 27. BaukonjunkturKlimas gestützt. Der Exportanteil am Jahresumsatz der Hersteller von Bau-, Einrichtungs- und Ausstattungsprodukten ist in den letzten Jahren spürbar zurückgegangen – von 34,3 % im Jahr 2019 auf nur noch 23,6 % im Jahr 2025. Parallel dazu hat sich auch die Einschätzung der Relevanz verändert: Nur noch 29 % der Unternehmen halten das Auslandsgeschäft aktuell für sehr wichtig.
Eine weitere Erkenntnis der Untersuchung ist, dass sich das Exportgeschäft geografisch verschiebt. Während der Absatz in Märkten wie Russland (–38 %) oder Großbritannien (–17 %) deutlich zurückging, konzentrieren sich deutsche Hersteller vermehrt auf stabile, gut erreichbare Zielmärkte innerhalb Europas. An der Spitze der Exportländer stehen weiterhin Österreich, die Schweiz sowie die Benelux-Staaten.
Die Länderauswertung zeigt eine strukturierte Gesamtbetrachtung der Exportmärkte nach ihrer kombinierten Relevanz – also basierend auf der Summe aus hoher und mittlerer Bedeutung für die Unternehmen der Bauindustrie. Angeführt wird das Ranking von der Schweiz, Österreich und Frankreich, dicht gefolgt von den Niederlanden, Großbritannien und den USA. Die Analyse macht deutlich: Auch wenn der durchschnittliche Exportanteil rückläufig ist, bleibt der europäische Raum das zentrale Exportziel. Ganz anders sieht es im klassischen Neubau aus: Ob Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus oder gewerblicher Objektbau – hier liegen die Erwartungen zeitlich deutlich weiter hinten. Frühestens 2026 rechnen die Entscheider mit einem spürbaren Aufschwung – sofern die Rahmenbedingungen wie Zinslage, Genehmigungsverfahren und „Der europäische Binnenmarkt bleibt das Rückgrat des Auslandsgeschäfts deutscher Bauprodukthersteller“, so Thomas Wagner, Leiter der Heinze Marktforschung.
Ein zentrales Stimmungsbild zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit liefert die Frage: „Wie bewerten Sie die Wettbewerbsfähigkeit Ihres Unternehmens im internationalen Vergleich (ausländische Wettbewerber) in Bezug auf Strompreise und Netzentgelte?“ Die Antworten fallen deutlich aus: Zwei Drittel der befragten Unternehmen sehen sich hierbei im Nachteil. Trotz dieser Belastung durch hohe Energiekosten zeigen die Unternehmen Haltung: Mehr als zwei Drittel bleiben dem Standort Deutschland treu. Produktionsverlagerungen ins Ausland stehen – wenn überhaupt – nur vereinzelt zur Diskussion.
Fazit
Die Bedeutung des Exports nimmt für Hersteller von Bau-, Einrichtungs- und Ausstattungsprodukten ab – nicht abrupt, aber spürbar. Politische Unsicherheiten, im Vergleich zum Ausland hohe Energiepreise und eine strategische Neuausrichtung führen zu einer stärkeren Fokussierung auf dem europäischen Binnenmarkt. Während der US-Markt an Relevanz verliert, bleibt Europa das stabile Fundament des Auslandsgeschäfts.
Weitere Informationen für Marktanalysen, Regionalmarktforschung sowie Ländermonitore:
Website: www.baudatenonline.de
Event BaukonjunkturMeeting: https://bkm.heinze.de/
E-Mail: marktforschung@heinze.de
Über die Heinze Marktforschung
Die Heinze Marktforschung ist Spezialist für fundierte Analysen und maßgeschneiderte Studien im Baubereich. Mit einem klaren Fokus auf Primär- und Sekundärmarktforschung liefert sie Entscheidern der Bauwirtschaft belastbare Daten, differenzierte Bauprognosen und zielgerichtete Handlungsempfehlungen. Seit rund 50 Jahren steht die Heinze Marktforschung für Branchenkenntnis und methodische Tiefe. Der nächste Bericht zum Heinze BaukonjunkturKlima wird auf dem BaukonjunkturMeeting am 23. September 2025 vorgestellt.
Autor: Thomas Wagner, Leiter Heinze Marktforschung, Celle