Starnberg, 18.06.2025 (lifePR) – Die vor etwa einem Jahr eingeleitete Zinswende schreitet weiter voran. Am 5. Juni beschloss die Europäische Zentralbank (EZB) die vierte Leitzinssenkung um jeweils 25 Basispunkte für dieses Jahr. Damit ließ die Notenbank keine Chance ungenutzt, um an der Zinsschraube zu drehen. Der Leitzins liegt inzwischen bei 2,0 Prozent und könnte bis zum Ende des Jahres auf nur noch 1,5 Prozent fallen. Doch wie realistisch ist dieses Szenario? Erfahren Sie in der heutigen Ausgabe des Zinskommentars mehr über die Hintergründe der derzeitigen geldpolitischen Entwicklungen in der Eurozone und den USA.
EZB auf Standby?!
Die Entscheidung der EZB den Leitzins von 2,25 auf 2,00 Prozent zu senken, hing insbesondere mit der jüngsten Inflationsentwicklung zusammen. Diese setzte den Abwärtstrend von Anfang dieses Jahres fort und fiel zuletzt von 2,2 Prozent auf 1,9 Prozent im Mai dieses Jahres (Vgl. Abbildung 1). Anfang 2025 lag diese noch bei 2,5 Prozent. Die EZB erwartet, dass sich die Inflation für dieses Jahr im Durchschnitt auf 2,0 Prozent belaufen wird, womit ein weiteres, leichtes Abfallen der Inflation zu erwarten ist.
Die EZB hat seit 6. Juni 2024 den Leitzins von 4,0 auf 2,0 Prozent in acht Schritten gesenkt. Bei der anschließenden Pressekonferenz kommunizierte Christine Lagarde, dass ein neutrales Zinsniveau erreicht ist (1,75% – 2,25%) und, dass die Notenbank mit weiteren Zinsschritten abwarten will.
Für eine Fortsetzung der Zinswende im derzeitigen Tempo spricht die große Unsicherheit im Markt durch zahlreiche Krisenherde und den andauernden Handelskrieg ausgehend von den USA. Beides veranlasst Unternehmen und Konsumenten Investitionen zurückzuhalten, was die Nachfrage und damit das Wirtschaftswachstum senken könnte. Außerdem ist das Zinsniveau noch immer hoch genug, um die Hürde für die Aufnahme von Krediten relativ teuer zu halten.
Gegen eine Fortsetzung der Zinswende im derzeitigen Tempo sprechen große, öffentliche Investitionen in Verteidigung und Infrastruktur, welche ordentlich Liquidität in die Wirtschaft pumpen und damit die Preise und Zinsen antreiben könnten. Allein in Deutschland belaufen sich diese auf über 1.000 Milliarden Euro verteilt auf 10 Jahre. Ebenso könnte die EZB einen Blick über den „großen Teich“ in die USA werfen. Dort sind die Zinsen noch immer auf sehr hohem Niveau, trotz ähnlicher Inflationsentwicklung und Risiken (Vgl. Abbildung 1).
Noch ist die Eurozone weit entfernt davon zu überhitzen. Die Wirtschaft wächst voraussichtlich moderat mit 0,9 Prozent in diesem Jahr und die Inflation ist rückläufig, weshalb es richtig ist, die Chance zu nutzen, um die Zinsen nur mehr vorsichtig anzupassen. Somit sollte sich der Leitzins bis zum Ende des Jahres zwischen 1,25 bis 1,75 Prozent einpendeln.
Fazit: Was Finanzentscheider im Blick behalten sollten
• EZB erreicht neutrales Zinsniveau: Zinsschritte künftig vorsichtiger und gut abgewogen
• Inflation stabilisiert sich nahe Zielniveau und stärkt geldpolitischen Kurs
• Internationale Krisen und hohe fiskalische Ausgaben schaffen Unsicherheiten
Wichtiger Hinweis: Alle im Zins-Kommentar dargelegten Überlegungen oder Ideen stellen keine Zinsprognosen oder mögliche Zinswenden dar. Valide und belastbare Aussagen zu Zinsentwicklungen mit klaren Handlungsempfehlungen für das persönliche Investment können nur auf Basis eines individuellen Beratungsmandates und des Neuwirth Zinsindikators getroffen werden.
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