Frankfurt, 16.05.2025 (lifePR) – Frankfurt zählt zu den wirtschaftlich stärksten Regionen Deutschlands – und entsprechend angespannt ist der Immobilienmarkt. Wer hier ein Haus kaufen möchte, sieht sich nicht nur mit hohen Preisen, sondern auch mit komplexen Entscheidungen konfrontiert. Von versteckten Kosten bis zur Lageanalyse: Der Kaufwillige sollte gut vorbereitet sein.

„Frankfurt ist ein attraktiver, aber fordernder Markt“, sagt Katharina Heid, Geschäftsführerin eines bundesweit tätigen Sachverständigenbüros. „Wer eine Immobilie kaufen möchte, braucht nicht nur Kapital, sondern auch einen klaren Überblick über den tatsächlichen Zustand und Wert der Immobilie.“

Diese fünf Hinweise helfen dabei, typische Fallstricke zu vermeiden – und langfristig tragfähige Entscheidungen zu treffen.

1. Kaufnebenkosten realistisch kalkulieren

Der eigentliche Kaufpreis ist nur ein Teil der Gesamtbelastung. In Hessen liegt die Grunderwerbsteuer bei 6 % (Quelle: Verwaltungsportal Hessen) – allein das sind bei einem Kaufpreis von 700.000 Euro bereits 42.000 Euro zusätzlich. Hinzu kommen Notar- und Grundbuchkosten (rund 2 %) sowie eventuell eine Maklercourtage von bis zu 3,57 %.

„Viele unterschätzen diese Posten – dabei können sie schnell 10 bis 15 % der Gesamtkosten ausmachen“, so Heid. Auch Umbauten, energetische Sanierungen oder unentdeckte Mängel sollten frühzeitig finanziell eingeplant werden.

2. Lage bleibt entscheidend – besonders in Frankfurt

Westend, Nordend, Sachsenhausen, Bornheim – jede Lage bringt ihre eigene Preisstruktur, aber auch Lebensqualität mit sich. Wer Kinder hat, schaut auf Schulwege und Spielplätze; wer pendelt, achtet auf ÖPNV-Anbindung und Verkehrslage.

Laut dem "Immobilienmarktbericht Frankfurt am Main 2023" des Gutachterausschusses für Immobilienwerte Frankfurt am Main variieren die Quadratmeterpreise für Einfamilienhäuser je nach Stadtteil erheblich. In einigen Stadtteilen können die Preise um bis zu 50 % unterschiedlich sein.

„Die beste Immobilie nützt wenig, wenn das Umfeld langfristig nicht passt“, sagt Heid.

3. Preis und Zustand kritisch prüfen

In einem angespannten Markt steigt das Risiko, überhöhte Preise zu akzeptieren oder verdeckte Mängel zu übersehen. Ein qualifiziertes Gutachten hilft dabei, den realen Marktwert einzuschätzen – unabhängig von Emotionen oder Verkaufsdruck.

Besonders wichtig: die Einschätzung des Sanierungsbedarfs, etwa bei alten Heizungen, Dächern oder fehlerhafter Dämmung.

Ein Bericht des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) zeigt, dass rund 65 % der Wohngebäude in Deutschland vor 1978 errichtet wurden – also vor Einführung der ersten Wärmeschutzverordnung. Wer kauft, sollte daher mit Sanierungsaufwand rechnen.

4. Finanzierung rechtzeitig klären

Zinsbindung, Eigenkapitalquote, Tilgungshöhe – die richtige Finanzierung entscheidet oft darüber, ob ein Hauskauf realistisch ist. Frühzeitige Gespräche mit mehreren Banken sind essenziell. Wer Förderprogramme – etwa der KfW oder der Landesbank Hessen – nutzt, kann zusätzlich sparen.

Tipp: Auch beim Bieterverfahren (häufig in Frankfurt) verschafft eine frühzeitig gesicherte Finanzierung einen Vorteil – nicht selten entscheidet das über den Zuschlag.

5. Kaufvertrag verstehen, nicht nur unterschreiben

Sobald ein Notar eingeschaltet ist, geht es schnell – aber gerade hier ist Vorsicht geboten. Ob Altlasten, Baulasten, Wegerechte oder Wohnrechte: Kaufverträge sollten gründlich gelesen und bei Bedarf fachlich geprüft werden.

„Wir erleben immer wieder Fälle, in denen Käufer Klauseln übersehen, die später teuer werden“, so Heid. „Deshalb gilt: Im Zweifel lieber einmal zu viel nachfragen.“

Fazit: Gut vorbereitet ist halb gekauft

Ein Hauskauf in Frankfurt ist kein spontaner Entschluss – sondern ein Projekt mit vielen Stellschrauben. Wer sich frühzeitig informiert, den tatsächlichen Wert der Immobilie kennt und rechtlich wie finanziell auf Nummer sicher geht, trifft bessere Entscheidungen.

Und genau das zahlt sich aus – finanziell wie emotional.