Kiel, 10.12.2025 (lifePR) – In der Landeshauptstadt Kiel ist Wohnraum, wie in anderen Großstädten auch, ein knappes Gut. Laut aktuellem Wohnungsmarktprofil liegt die Leerstandsquote bei privaten Eigentumswohnungen bei gerade einmal 2,5 Prozent. Wer eine Wohnung sucht, befindet sich schnell in einem Kampf um wenige Angebote auf dem freien Markt. Gleichzeitig stehen in Kiel jedes Jahr 50 bis 70 Häuser oder Wohnungen leer, die als „unrentabel“ oder „nicht sanierbar“ gelten. Alte Heizungen, hohe Nebenkosten, schwierige Eigentümergemeinschaften sind Probleme, die eine Vermietung erschweren. Diese Wohnung bleiben leer stehen, obwohl der Wohnraum dringend gebraucht wird.

Dieses Problem haben Oliver Bonow und Frédéric von Osten als Potenzial erkannt. Die beiden betreiben Bonow & von Osten Immobilien (BvO) und haben sich auf Objekte spezialisiert, die im Markt aus verschiedenen Gründen feststecken. „Viele Probleme liegen nicht in den Mauern, sondern in den Strukturen dahinter“, sagt von Osten. „Manchmal muss man die Dinge nur zu Ende denken, um Wohnraum wieder zu reaktivieren.“

Wer ihn kennt, wundert sich darüber kaum. Frédéric von Osten, den viele Kieler noch als mehrfachen Weltmeister im Wakeboarden kennen, hat den sportlichen Ehrgeiz nie abgelegt. Aus der Zeit als international erfolgreicher Extremsportler stammt sein Biss, Herausforderungen nicht auszuweichen, sondern sie frontal anzugehen, auf dem Wasser wie heute auf dem Immobilienmarkt.

Im vergangenen Jahr begleiteten die beiden rund 18 Familien beim Kauf, der Sanierung oder der Revitalisierung solcher Objekte. Das Ergebnis: über 1.675 Quadratmeter Wohnfläche, die wieder nutzbar wurden, und damit Wohnungen, die sonst verloren gegangen wären.

Wie das gelingt, zeigt ein Beispiel aus der Waitzstraße im Kieler Zentrum. Eine kleine Wohnung mit Balkon, Aufzug, Toplage, eigentlich ein Selbstläufer. Doch sie stand zwei Jahre lang leer. Das Hausgeld lag bei über 400 Euro im Monat, und die Mieterin bezog Sozialleistungen. Kaum jemand wollte sich auf das Objekt einlassen.

Bonow und von Osten sahen genauer hin und fanden in der Nebenkostenabrechnung eine Ursache: Es wurden sieben Heizkörper abgerechnet, tatsächlich waren nur zwei vorhanden. Ein banaler Verwaltungsfehler, der die Wirtschaftlichkeit der Wohnung ruinierte. Nach der Korrektur sanken die Kosten deutlich.

Dann noch ein zweites Problem: die Mieterin, die für die Renovierung nicht vorübergehend umziehen wollte. Bonow und von Osten suchten das Gespräch, engagierten sich persönlich. „Man muss nicht gegeneinander arbeiten, um etwas zu verändern“, sagt Bonow. Mit Unterstützung der Makler zog die Mieterin in eine ruhigere, kleinere, barrierearme Wohnung. Die Wohnung in der Waitzstraße konnte daraufhin renoviert und verkauft werden, und das innerhalb weniger Wochen.

Ein anderes Objekt, die Hasselmannstraße 25, war komplizierter. Eine Erdgeschosswohnung mit massiver Feuchtigkeit, unklaren Zuständigkeiten und einer Mieterfamilie, die seit Jahren dort lebte. Die zwei Vorbesitzer hatten aufgegeben, mehrere weitere Kaufinteressenten waren gescheitert. „Es gab Frust auf allen Seiten“, erinnert sich von Osten. „Aber wer nur die Bausubstanz betrachtet, übersieht das Menschliche.“

Statt zu kündigen, suchten die beiden nach einer Lösung, die der Familie eine echte Perspektive bot. Sie wollten nicht bleiben, aber sie wollten besser wohnen und zwar barrierefrei, hell, mit Terrasse. Durch Kontakte fanden Bonow und von Osten eine Neubauwohnung in Kronshagen, die genau passte. Das Amt stimmte zu, der Umzug wurde organisiert, ohne Druck, ohne Konflikt. Erst danach konnte die alte Wohnung trockengelegt und saniert werden. Heute lebt dort ein junges Kieler Paar, das die Räume neugestaltet.

Beide Fälle zeigen, dass wirtschaftliche Vernunft und Verantwortung kein Widerspruch sind. In einem Immobilienmarkt, der oft von Zinsen, Flächen und Renditen bestimmt wird, setzen Bonow & von Osten auf Kommunikation, Genauigkeit und Geduld. „Manchmal reicht ein genauer Blick“, sagt Bonow, „um zu sehen, dass eine vermeintliche Problemimmobilie eigentlich eine Lösung ist.“ So könnten noch viele leerstehende Wohnung wieder auf den Wohnungsmarkt gelangen, wenn sich Ehrgeiz und Engagement für alle Seiten auszahlen.