Düsseldorf, 22.05.2025 (PresseBox) – Der 10. Master-Studiengang "Baurecht im Lebenszyklus von Bauwerken" startet zum Wintersemester 2025/2026. Ab sofort können sich Interessierte für den Kooperationsstudiengang von BWI-Bau und FH Münster bewerben.

In der heutigen Baubranche spielen baurechtliche Fragestellungen eine immer größere Rolle – sei es in der Technik, im Baubetrieb oder in der Betriebswirtschaft. Bauvertragliche Grundlagen bestimmen maßgeblich den Erfolg von Projekten. Entscheidend ist dabei das Verständnis, dass schon bei der Kalkulation wesentliche Einflussgrößen für die spätere Bilanz erzeugt werden. Je besser also die verschiedenen Abteilungen in den Bauunternehmen integriert miteinander arbeiten, umso besser: „Nachhaltiger Erfolg stellt sich erst dann ein, wenn Unternehmen es schaffen, die Beteiligten zu einer ganzheitlichen Sicht zu bewegen“, betont BWI-Bau-Geschäftsführer und Institutsleiter Sascha Wiehager. Gerade, wenn die Bauverträge bereits geschlossen, die Bauprojekte schon angelaufen und vor allem ARGEN sich gebildet haben, könne nicht mehr alles diskutiert werden: „Auch wenn alle Beteiligten einen guten Job machen, ist die Rendite am Ende unbefriedigend. Warum? Weil jeder in seinem eigenen Projekt verhaftet ist und niemand über den Tellerrand schaut“, verdeutlicht Wiehager.

Seit 2015 bietet die BWI-Bau GmbH als Franchise-Nehmer der FH Münster den berufsbegleitenden Studiengang an. Vorrangiges Ziel dieses Master-Studienganges ist es, die integrative Verflechtung des Baurechts mit baubetrieblichen und betriebswirtschaftlichen Themen nicht nur bereichs-, sondern auch lebenszyklusübergreifend in die Praxis zu transportieren.

Dies bringt klare Wettbewerbsvorteile mit sich:
Wenn man den Lebenszyklus interdisziplinär im Kontext des Rechts betrachtet, dann bildet das Recht die arbeitsteilige Prozesskette nicht nur, sondern sichert sie auch ab. Ohne rechtliche Kenntnis gibt es kein effizientes LEAN, keine sichere Bilanzposition und auch keine Abrechnungskontinuität. Gerade in diesem Studiengang spüre man laut Wiehager die zahlreichen Konflikte nicht nur zwischen Ingenieuren, Kaufleuten und Juristen, sondern auch zwischen den vielfältigen Beteiligten an der gesamten Wertschöpfungskette Bau.

In den Diskussionen innerhalb des Studiengangs wird schnell klar, warum sich z. B. auch technische Abteilungen mit buchhalterischen Themen auseinandersetzen sollten. Bestimmte Parameter wie Vermögen und Schulden in Bauunternehmen sind für die bauvertraglichen Gestaltungen wichtig. Vertraglich korrekte Formulierungen sorgen für sichere Bilanzpositionen, die zu korrekten Zahlungsströmen und Liquiditätssicherheit führen. „Wer das Wechselspiel von unfertiger Leistung, Teilschlussrechnung bzw. Schlussrechnung nicht versteht, der kann auch die monetäre Konsequenz fehlerhafter Vertragsdaten nicht in Gänze verstehen. Es geht um nicht weniger als das große Ganze“, veranschaulicht der Leiter des Instituts der Bauwirtschaft.

Der viersemestrige Studiengang, der zum Wintersemester 2025/2026 wird von ausgewiesenen Baurechtsspezialisten getragen, die alle über einen reichen Erfahrungsschatz an baurechtlicher Berufspraxis verfügen – sei es als Richter*innen, Anwälte, Unternehmensvertreter*innen, Sachverständige oder Berater*innen.

„Der weiterbildende Masterstudiengang bildet am Bau Beteiligte, die einen ersten Studienabschluss auf den Gebieten des Bauingenieurwesens, der Architektur, des Fachingenieurs oder Facility Managers, der Rechtswissenschaften (Jura), der Wirtschaftswissenschaften (VWL/BWL) oder einer verwandten Fachrichtung mitbringen, praxisbezogen zu Spezialisten auf dem Gebiet des Baurechts aus“, erläutert Prof. Dr.-Ing. Henriette Strotmann, Studiengangsleiterin der FH Münster.

Gerade im Baurecht besteht ein hoher Bedarf an Spezialisten. Daher richtet sich der Master "Baurecht im Lebenszyklus von Bauwerken" an Ingenieure und Kaufleute sowie alle ihnen verwandten Disziplinen, die ihr Wissen vertiefen und spezialisieren möchten. Aber auch Juristen profitieren von der Interdisziplinarität dieses Studienganges, sofern sie sich stärker auf Baurecht spezialisieren wollen. Das Themenspektrum erstreckt sich über die gesamte Wertschöpfungskette Bau: von der Projektentwicklung und -finanzierung über das Vergaberecht, öffentliches und privates Baurecht, Bauvertragsmanagement und Projektsteuerung bis hin zu juristischen Aspekten von BIM, LEAN, Qualitätsmanagement und Gewährleistung.

Die Kombination aus Präsenzveranstaltungen und Selbstlernphasen ermöglicht es den Teilnehmenden, ihr Studium von insgesamt vier Semestern flexibel an ihre beruflichen und persönlichen Verpflichtungen anzupassen. Einzelne Module können aber auch separat, d. h. unabhängig von der Durchführung eines Studienganges belegt werden; mit der jeweiligen Modulprüfung wird ein Hochschulzertifikat erworben, das für das Studium angerechnet werden kann. Es ist also möglich, "klein" anzufangen und bei Interesse diese zu einer vollständigen Studienqualifikation auszubauen.

Der 10. Studiengang beginnt am 1. September 2025. Eine Anmeldung ist ab sofort bei der FH Münster möglich.