Frankfurt am Main, 04.06.2025 (PresseBox) – Der Verband Fensterautomation und Entrauchung (VFE) unterstützt Planer, Architekten und Errichter mit digitalem MVO-Tool bei der normgerechten Risikobeurteilung. Kraftbetätigte und automatisierte Fenster gelten gemäß Maschinenrichtlinie 2006/42/EG als Maschinen. Mit Inkrafttreten der neuen Maschinenverordnung (MVO 2023/1230) am 20. Januar 2027 wird diese Richtlinie ohne Übergangsfrist ersetzt. Daraus ergeben sich neue Anforderungen hinsichtlich Sicherheit und Dokumentation – sowohl im Neubau als auch bei Sanierung oder Nachrüstung.

Neuregelungen im Überblick
Die neue Maschinenverordnung passt das bestehende Regelwerk an den aktuellen Stand der Technik an. Sie verpflichtet nicht nur Hersteller, sondern alle beteiligten Unternehmen – vom Planer über Errichter bis zum Betreiber – zur Einhaltung erweiterter Sicherheitsanforderungen zwecks Minimierung von Gefährdungen. Kraftbetätigte Fenster, häufig als Bestandteil von Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA) oder Lüftungssystemen eingesetzt, fallen dabei explizit unter die Definition von Maschinen.

Ausgestattet mit einem Antriebssystem können diese Fenster, insbesondere bei automatischer Ansteuerung, Gefährdungspotenziale aufweisen, denen mit entsprechenden technischen oder organisatorischen Maßnahmen zu begegnen ist. Deshalb ist eine Risikobewertung frühzeitig in der Planungsphase erforderlich. Der Planer oder Architekt muss Schutzmaßnahmen vorgeben, die später durch Errichter und Betreiber konsequent umgesetzt und dokumentiert werden müssen – unabhängig davon, ob es sich um einen Neubau oder eine Nachrüstung handelt. Die konkrete Auswertung mit der jeweiligen Schutzklasse von 0 bis 4 ist immer nachvollziehbar zu dokumentieren.

Das neue MVO-Tool des VFE: Digitale Unterstützung für mehr Sicherheit
Der VFE bietet mit dem MVO-Tool eine praxisnahe, digitale Lösung für die normkonforme Risikobeurteilung. Fachplaner, Architekten und Errichter können mithilfe des Tools ihre Risikoanalyse einfach und strukturiert durchführen – von der Ermittlung der Schutzklasse bis zur Empfehlung geeigneter Schutzmaßnahmen. Der besondere Mehrwert: Das Tool gibt Hinweise, wie eine niedrigere Schutzklasse zu erreichen ist. Das Analyseergebnis kann als PDF-Datei exportiert und an Errichter und Betreiber zur planerischen Unterstützung weitergegeben werden. Für die fachgerechte Umsetzung der vorgegebenen Schutzmaßnahmen ist der betreffende Errichter verantwortlich.

„Unser MVO-Tool unterstützt Fachplaner, Architekten und Errichter dabei, die komplexen gesetzlichen Anforderungen strukturiert und nachvollziehbar zu erfüllen.“, erklärt Christoph Kern, Vorsitzender des VFE. „Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit und Normkonformität bei der Fensterautomation.“

Hauptfunktionen im Überblick:

  • Ermittlung der Schutzklasse (0 – 4) von kraftbetätigten Fenstern
  • Strukturierte Risikobewertung gemäß MVO 2023/1230
  • Hinweise zur Erreichung niedrigerer Schutzklassen
  • Identifikation und Dokumentation notwendiger Schutzmaßnahmen
  • Export der Ergebnisse als PDF zur Weitergabe und Archivierung

Einfache Anwendung – hohe Rechtssicherheit
Das intuitiv bedienbare Online-Tool wurde speziell für die Anforderungen der Fenster- und Fassadenbranche entwickelt. Es führt die Anwender in wenigen Schritten zur Risikobeurteilung – inklusive Exportfunktion für eine übersichtliche, dokumentationsfähige Auswertung. Wichtig: Das generierte Dokument ist keine Konformitätserklärung, sondern dient als planerische Hilfestellung. Die Konformitätserklärung ist bei Inbetriebnahme durch den Errichter separat auszustellen.

Weitere Informationen und der Zugang zum Tool finden sich unter:
www.vfe.info/risikobeurteilung-kraftbetaetigte-fenster