Gladbeck, 04.10.2024 (PresseBox) – Bestandteile einer Glasbeschichtung:
Grundlegend können Beschichtungen je nach Funktion aus verschiedenen Materialien bestehen. Die meisten Wärmedämm- und Sonnenschutzbeschichtungen basieren auf Silber. Diese werden meist als Low-E, Einfach-, Doppel-, oder Mehrfachsilberbeschichtung bezeichnet. Die Beschichtung muss ausreichend auf der Glasoberfläche haften, damit das Glas auch langfristig seine Funktion behält.
Beschichtungsverfahren:
Bei den Beschichtungsverfahren wird unterschieden in Online- und Offlineverfahren. Online-Beschichtungen werden bereits während der Glasherstellung aufgetragen, sodass sie sich in die Glasoberfläche einbrennen. Offline-Beschichtungen wiederum werden in einem nachgelagerten Prozess aufgetragen.
Vorurteile über Offline-Beschichtungen:
Entgegen einigen Vorurteilen sind Offline-Beschichtungen nicht immer soft. Da bei der Online-Beschichtung Metalloxide während der Glasherstellung auf die Glasoberfläche eingebrannt werden, sind die Beschichtungen immer robust. Bei dem Offline-Beschichtungsverfahren lassen sich verschiedenste Materialien zu funktionellen Schichten kombinieren. Neben den traditionellen Silberbeschichtungen sind auch robustere Hardcoatings möglich. Bei den Softcoatings ist zu beachten, dass die Beschichtung immer zum Scheibenzwischenraum gerichtet sein muss.
Haltbarkeit:
Im Scheibenzwischenraum kann die Beschichtung durch direkten Kontakt nicht beschädigt werden, da dieser nicht stattfindet. Diejenigen Beschichtungen, die in Kontakt mit Fingerabdrücken oder Putzmitteln kommen könnten, werden ausreichend vor Verkauf getestet. Es wird unter anderem die Beständigkeit bei UV-Strahlung und Sonneneinfluss überprüft. Andere Tests wie Kondenswasserbeständigkeit, Säurebeständigkeit, Salzsprüh- und Abriebtests werden ebenfalls unternommen. Offline-Beschichtungen weisen somit nicht unbedingt eine geringere Haltbarkeit als eine Online-Beschichtung
Beschichtungen erkennen:
Werden die Gläser schließlich eingebaut, ist es von großer Bedeutung, dass sich die Beschichtung auf der korrekten Seite befindet. Im Idealfall ist in der Glasweiterverarbeitung ein Detektor vorhanden, der die beschichtete Seite je nach Beschichtung ausfindig macht. Ein Beispiel dafür ist ein Low-E-Detektor, der eine elektrisch leitfähige Beschichtung erkennt. Wenn der Detektor eine elektrisch leitfähige Beschichtung erkennt, befindet sich auf dieser Seite die Low-E Beschichtung. Falls kein solches Gerät vorhanden sein sollte, kann eine Handylampe oder die Flamme eines Feuerzeugs ebenfalls den Zweck erfüllen. Die Reflexion einer beschichteten Seite zeigt oftmals nämlich eine farbige Spiegelung. Ist nach der Zinn- oder Luftseite gefragt, dienen spezielle UV-Lampen als Detektoren. Beim Leuchten mit der UV-Lampe wirkt das Glas bei Durchsicht klar, während die Zinnseite einen schönen Fluoreszenz-Effekt – also eine Lichtstreuung – aufweist.
Weitere Informationen rund um das Thema Beschichtungen können Sie in folgenden „Spaß mit Glas“- Episoden erhalten: Beschichtungsverfahren, Beschichtungen erkennen, Bestandteile einer Glasbeschichtung, Haltbarkeit, Vorurteile über Offline-Beschichtungen.